Am Ortsrand 15,

     26188 Edewecht

 
 
 

04486 / 9148655

 

    

 
 
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Krippe

Das Vorwort

 

In der heutigen Lebenssituation sind unterstützende Familiennetze vor Ort nicht mehr selbstverständlich. Da der Mensch als "Gruppen - Lebewesen" konzipiert ist, löst er komplexe Lebensaufgaben am besten durch gegenseitige Unterstützung und mit Hilfe anderer.

Eltern brauchen Austausch und Unterstützung, um ihre Kinder mit Freude und Kompetenz zu erziehen. Die Kinderkrippe ermöglicht beiden Eltern berufstätig zu sein, was zum Lebensunterhalt und auch zur Zufriedenheit beiträgt, die für die ganze Familie sehr wichtig ist.

Die Kinder wiederum gebrauchen zur gesunde Entwicklung auch andere Kinder und nach und nach einen größeren Kreis an erwachsenen Vertrauenspersonen. Sie brauchen Raum, um sich selbst zu erproben und die Welt in einem geschützten Rahmen gemeinsam mit anderen Kindern zu entdecken.

 

Liebe Leser,

dieses Konzept wurde als Spiegelbild unserer Arbeit, unserer Überzeugung und Werte gemeinsam vom Team der Kindertagesstätte "Lüttefehn" erarbeitet.

So wie die Kinder sich weiter entwickeln oder sich Umstände auch einmal ändern können, so wird auch unsere Konzeption regelmäßig überarbeitet und angepasst.

Die Inhalte sind für uns mehr als nur "gefülltes" Papier. Wir leben in unserer Einrichtung danach. Dabei greifen viele Bereiche ineinander und werden im gelebten Alltag miteinander verknüpft.

Im folgenden stellen wir ein Konzept vor, mit dem wir Ihnen einen Einblick in unserer Arbeit geben möchten. Die pädagogische Arbeit wird transparent und nachvollziehbar beschrieben.     

 

 

der Träger

 

Der Träger der Kinderkrippe ist die Gemeinde Edewecht. Die Krippe liegt leicht erreichbar im Ortsteil Friedrichsfehn.

Sie umfasst zwei Ganztags- sowie zwei Vormittagsgruppen mit jeweils bis zu 15 Kindern im Alter von einem- bis zum dritten Lebensjahr.

 

 

die Gruppengröße

 

Es können je Gruppe 15 Kinder im Alter zwischen 12 Monaten und drei Jahren aufgenommen werden.

Besuchen mehr als sieben Kinder unter zwei Jahren eine Krippengruppe, verringert sich aufgrund der Vorschriften des Kindertagesstättengesetz, die Gruppengröße auf 12 Kinder. 

 

 

die Beschreibung der Krippe

 

In unserer Kinderkrippe finden die Kinder vielfältige Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten.

Gemäß der Grundprinzipien unserer pädagogischen Arbeit auf den Grundgedanken der Pikler-Pädagogik, bieten wir den Kindern hierzu in allen Krippengruppen verschiedenste Materialien an.

Für alle vier Krippengruppen besteht jeweils ein Gruppenraum mit angegliedertem Schlaf – und Wickelraum. In diesem befinden sich Wickeltische, Kindertoilette, Handwaschbecken und Dusche. Zur gemeinsamen Verfügung stehen der helle einladende Eingangsbereich und Mehrzweckhalle, sowie eine separate Küche zur Fertigstellung von Mittagessen.

 

das Team   

 

Die vier Gruppen werden von einem Mitarbeiterteam von jeweils drei Personen betreut.

Die Basis für eine gute Zusammenarbeit liegt in der gegenseitigen Achtung und Anerkennung, im guten kollegialen Umgang und in der Ehrlichkeit und Offenheit miteinander.

Grundvoraussetzung für den gemeinsamen Erfolg ist der Wille jedes Einzelnen, sich im- und für das Team zu engagieren.

Die Kolleginnen der einzelnen Gruppen treffen sich wöchentlich zur Dienstbesprechung, um gemeinsam pädagogische und organisatorische Dinge der Gruppe zu planen, vorzubereiten und zu reflektieren.

 

Die Zusammenarbeit des Teams:

 

- intensive Auseinandersetzung mit der Pikler Pädagogik

- Planung des Gruppenalltags

- Planung der Elternarbeit wie z.B. Elterngespräche

- Erarbeitung unserer Entwicklungsdokumentation

- Auseinandersetzung mit der "Babyzeichensprache"

- Gegenseitige Unterstützung und Beratung 

- Gestaltung und Pflege der Räume, des Inventars und des Außengeländes

- Eigenverantwortliche Weiterbildung

 

Eine Zusammenarbeit auf einer gleichberechtigten und partnerschaftlichen Grundlage führt zur Zufriedenheit und Arbeitsfreude und davon profitieren die kleinen Menschen.

 

  

die pädagogische Gestaltung für das Kind nach Emmi Pikler

 

Die Forschung Emmi Piklers galt der selbständigen Aktivität im Säuglings- und Kindesalter. Sie beschäftigte sich mit der aktiven und ungestörten Bewegungsentwicklung des Kindes und seinem eigenständigen Spiel. Aus ihren Beobachtungen und Dokumentationen entstanden Prinzipien und Theorien, die wir in unserer Kinderkrippe mit den Kindern vertreten und berücksichtigen.

Kurz zur Geschichte von Emmi Pikler.

Emmi Pikler wurde 1902 in Wien geboren, wo sie auch ihre frühe Kindheit verbrachte. Sie entschloss sich früh Medizin zu studieren, promovierte 1927 und wurde Fachärztin für Kinderkrankheiten.

Ihrer ersten Tochter gab sie viel Geduld und freie Bewegungsmöglichkeiten, um schnell zu erkennen, wie wichtig kleinste Details für eine positive Entwicklung des Kindes sind. Zehn Jahre arbeitete Emmi Pikler als Familienärztin. Nach dem Krieg bekam sie zwei weitere Kinder.

Weil ihre Privatpraxis nicht wieder eröffnet wurde, kümmerte sie sich innerhalb einer ungarischen Organisation um unterernährte und verlassene Kinder.

1946 eröffnete sie das Säuglingsheim "Loczy" in Budapest. Während dieser Zeit stellte sie fest, dass jedes Kind seine Autonomie, Individualität, und Persönlichkeit entfalten kann, wenn es sich möglichst frei und selbständig entwickeln darf. Wichtig ist hierbei, dass jedes Kind über sein eigenes Zeitmaß der Entwicklung verfügt.

In stabilen Beziehungen lernen Kinder zu vertrauen und sich aus eigener Initiative gemäß ihren Interessen zu bewegen und zu spielen. Das Kind soll sich als aktiv erleben und Vertrauen in seine eigene Bewegung haben.    

 

"Ich helfe nur ein ganz klein wenig nach.

Mit dieser Einstellung kommt man dem Kind zur Hilfe und reicht ihm die Hand,

damit das Aufstehen leichter gelingt".

Emmi Pikler

 

Eine weitere Erkenntnis Emmi Piklers ist, dass Pflege bereits Erziehung ist. Ein Baby macht die meisten Erfahrungen während es gefüttert, gebadet, an- und ausgezogen, oder gewickelt wird.

Die verschiedenen Pflegesituationen sollen sprachlich begleitet werden, denn im Vordergrund steht, dass das Kind sich wohlfühlt.

Emmi Pikler bezeichnet die Pflege als eine Begegnung die Zeit benötigt. Dem Kind wird hierbei ein Gefühl der Ruhe vermittelt. Respektvoller Umgang - von Anfang an mit dem Kind verständlich, einfach, fließend und ruhig zu sprechen.

Wenn die kindlichen Signale verstanden und sinnvoll erwidert werden, entstehen im Dialog mit dem Erwachsenen Kommunikation und Sozialverhalten. Emmi Pikler erforschte die Stufen der Aufmerksamkeitsfähigkeit als Grundlage des kognitiven Lernens. Um dem Kind selbständiges Lernen zu ermöglichen, muss vom Erwachsenen eine Umgebung geschaffen werden, die den Bedürfnissen des Kindes entspricht.

 

"Ein Kind kann nur dann frei seinen Körper und Geist schulen,

wenn man ihm Platz und Zeit lässt".

Emmi Pikler

 

1984 starb Emmi Pikler nach kurzer schwerer Krankheit. Ihre Tochter Anna Tardos (Kinderpsychologin) führt die pädagogische Arbeit bis heute im "Loczy" fort.

Mit ihren Erkenntnissen entwickelte Emmi Pikler eine neue Betreuungs- und Erziehungspsychologie.

Wir als Betreuungspersonal der Kinderkrippe "Lüttefehn" teilen viele ihrer Ansichten, unterstützen jedes einzelne Kind in seiner Individualität und treten ihm mit Achtsamkeit und Respekt gegenüber.

Kinder unter drei Jahren brauchen Räume, die sie bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen stimulieren, ihnen soziale und sachliche Eigenaktivitäten (experimentieren, forschen) ermöglichen. Das Kind begreift die Welt um sich herum. Es beobachtet, ordnet Dinge zu, ahmt nach und lernt sich selbst mit all seinen Fähigkeiten kennen. Das Spiel "unserer" Kinder wird somit als deren Beruf bezeichnet.

Unsere Räume ermöglichen soziale Erfahrungen mit älteren und jüngeren Kindern zu sammeln und bieten Raum für viel Bewegung, zum Entspannen und Ausruhen. Die vorbereitete Umgebung (das klar strukturierte Material und die Bewegungsmaterialien Piklers) sind für alle Kinder hervorragend geeignet.

Das Miteinander in der Gruppe ermöglicht es allen Kindern ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erarbeiten, sich gegenseitig einzuschätzen und zu unterstützen.

Wir streben an, die Kinder zur selbständigen und selbst bestimmten Aktivität zu fördern, indem wir genau beobachten, wo sie sich gerade in ihrer Entwicklung befinden und ihnen das Bewegungsmaterial und die Themen anbieten, welche die Kinder in ihrer Entwicklungsphase brauchen und interessieren. Kinder wählen die Materialien frei nach Bedürfnis und Entwicklung.

 

"Kinder sollen mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun.

Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist,

dann trägt man Schätze mit sich herum,

aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann.

Dann weiß man was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben,

die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer ist".

Astrid Lindgren          

 

 

 

 

die freie Bewegungsentwicklung

 

Wir legen in unserer Arbeit großen Wert darauf, dass das Kind seinen inneren Bewegungsdrang ausleben kann.

Das Kind zeigt seine Emotionen über seinen Körper.

Wir bringen jedem einzelnen Kind Vertrauen entgegen, sprechen ihm Mut zu und unterstützen auf diese Weise sein Selbstvertrauen und seinen Forscherdrang. So lernt das Kind sich etwas zuzutrauen, nach seiner eigenen persönlichen Geschwindigkeit zu handeln und so eigenständig an sein Ziel zu gelangen.

Die Bewegungsentwicklung des Kindes ist kontinuierlich. Das Kind legt seine Entwicklungsschritte selbst fest. Es wird in seiner Bewegungsentwicklung nicht gedrängt oder gar in eine Situation gebracht, aus der es alleine nicht mehr herauskommt. Jedes neue Detail seiner Bewegung verlangt ihm seine ganze Aufmerksamkeit ab.

Wir unterstützen das Kind in jeder Phase seiner Bewegungsentwicklung, indem wir ihm in unserer Einrichtung die Möglichkeit zum Üben, wiederholen und experimentieren geben. Auf diese Weise erforscht das Kind seine Umgebung nach seinem Tempo, eignet sich neue Bewegungsabläufe an und handelt nach seinen eigenen Vorstellungen.

 

"Sich bewegen lernen heißt, seine Umwelt erobern".

Emmi Pikler

 

   

 

der Tagesablauf

in der Regelzeit von 08.00 Uhr - 13.00 Uhr

 

Ab 08.00 Uhr - 08.30 Uhr ist die Bringphase.

Uns ist wichtig, dass alle Kinder einen gleichen Einstieg haben. Deshalb unsere Bitte an die Eltern, generell pünktlich bis 08.30 Uhr bei der Einrichtung zu sein.

Wir nehmen die Kinder an der Eingangstür in Empfang, unterstützen sie im Garderobenbereich beim Ausziehen, begleiten sie beim Händewaschen in den Wasch- und anschließend in den Gruppenraum.

Erfahrungen zeigen, dass Kinder, die später gebracht werden, der Einstieg in den Vormittag oft schwer fällt. Sie fühlen sich häufig unwohl und finden schwieriger ins Spiel, in den Vormittag.

 

Ca. 08.30 Uhr verlässt eine Kollegin den Gruppenraum und bereitet das Frühstück im vorgesehenen Bereich, für die Kinder der Gruppe vor.

Auch aus dem Grund ist es wichtig, dass die Kinder rechtzeitig zur Einrichtung gebracht werden. So hat die Kollegin genügend Zeit das Frühstück aller Kinder individuell vorzubereiten.

 

Ab ca. 08.50 Uhr gehen die jüngeren Kinder mit einer Kollegin in den Essensbereich und nehmen sich die Zeit, die sie gebrauchen, um in Ruhe und gemütlich zu frühstücken.

Die älteren Kinder bleiben, während die jüngeren Kinder beim essen sind, im Gruppenraum.

Nach dem Frühstück gehen die jüngeren Kinder zurück und die älteren Kinder gehen zum Frühstücken in den Cafeteriabereich. Die jüngeren Kinder werden nun angezogen und haben ihre Zeit draußen auf dem Spielplatz. Natürlich und selbstverständlich wird in dieser Zeit, bei Bedarf, bereits die erste Pflege durchgeführt. 

 

Wir teilen die Gruppen am Morgen, weil wir einfach gemerkt haben, dass sowohl die jüngeren-, als auch die älteren Kinder individuell ihre Zeit gebrauchen und wollen, um in Ruhe zu essen.

Es kann auf jedes Alter eingegangen werden. Es kommt in einer kleineren Runde keine Unruhe auf, weil ein Kind vielleicht schneller und fertig ist und andere Kinder so mitzieht, dass sie dann gegebenenfalls nicht mehr essen wollen.

Außerdem finden am Tisch ganz wertvolle Gespräche unter den Kindern und der pädagogischen Fachkraft statt.

 

Um ca. 09.10 Uhr gehen die älteren Kinder der Gruppe mit einer Kollegin in den Essensbereich und nehmen sich die Zeit, die sie gebrauchen, um in Ruhe und gemütlich zu frühstücken. Das Besondere bei den älteren Kindern, sie helfen mit. Sie holen sich eigenständig einen Teller, ihre Dose von einem vorbereiteten Beistelltisch und nehmen sich das aus ihrer Brotdose was sie möchten, worauf sie gerade Appetit haben und so viel wie sie meinen, essen zu wollen. 

 

Um ca. 09.30 Uhr nach dem Frühstück, gehen die älteren Kinder mit der Kollegin in den Gruppenraum zurück und werden einzeln in den Waschraum zur Pflege begleitet.

Die älteren Kinder haben nun ihre Zeit im Gruppenraum. Wir können jetzt auf unsere älteren Kinder ganz anders eingehen. Wir gucken, was für ein Bedürfnis besteht gerade. Wo liegen Interessen? Vielleicht nun mal in aller Ruhe ein Bilderbuch betrachten? Die Zeit nehmen um zu puzzeln? Die Muße mal auszuprobieren, was man alles mit einem Häkeldeckchen so machen kann? Oder doch mal mit den Bauklötzen einen Turm bauen mit der Gewissheit, es kommt kein jüngeres Kind und macht ihn kaputt?

Die älteren Kinder haben nun mit den gleichaltrigen Kindern und der Kollegin der Gruppe, IHRE alleinige Zeit. Die Fachkräfte machen in dieser Konstellation nun ganz wertvolle, andere Beobachtungen einzelner Kinder, als im Gruppenverband.

 

Um ca. 10.15 Uhr werden die älteren Kinder angezogen und gehen für ihre Zeit nach draußen auf den Spielplatz. Die jüngeren Kinder kommen nun zurück ins Haus.

Nun haben die jüngeren Kinder ihre Zeit im Gruppenraum. Zeit für die individuelle Pflege und und in Ruhe ins Spiel zu kommen.

Wir gucken, wo liegen die Bedürfnisse der Kinder gerade und könne während dieser Zeit, intensiv darauf eingehen. Außerdem werden auch hier wertvolle Beobachtungen gemacht.

 

Ab ca. 11.00 Uhr kommen auch die älteren Kinder zurück in die Gruppe. Jetzt sind alle Kinder wieder in ihrem Gruppenverband und haben sich. Auch jetzt wird eine Fachkraft die Pflege einzelner Kinder bei Bedarf übernehmen.

 

Um 11.15 Uhr verlässt eine Mitarbeiterin den Gruppenraum und bereitet das Mittagessen für ihre Gruppe vor. Der Tisch wird eingedeckt, sowie das gelieferte Essen in Schüsseln gefüllt, angerichtet und auf die Tische gestellt.

Sollte ein Kind kein Essen von unserem Anbieter mitessen, wird nun auch die mitgebrachte Mahlzeit erwärmt und angerichtet auf den Platz des Kindes gestellt.

 

Ab ca. 11.30 Uhr nehmen die Kinder das Mittagessen gemeinsam zu sich.

 

Nach dem Essen gehen die Kinder, die bis 13.30 Uhr / 14.00 Uhr, oder ganztags angemeldet sind, in den Schlafraum und halten ihren Mittagsschlaf. Eine Kollegin begleitet die Kinder.

Die Kinder, die nicht mehr schlafen, oder die, die bis 13.00 Uhr abgeholt werden, bleiben im Gruppenraum oder gehen nach draußen auf den Spielplatz.

 

Natürlich findet auch nun noch die individuelle Pflege statt.

 

Ab 12.30 Uhr - 13.00 Uhr ist die Abholzeit. Eine große Bitte an die Eltern. Bitte, aus organisatorischen Gründen, nicht vor 12.30 Uhr bei der Einrichtung zu erscheinen.

 

Wichtige Anmerkung zu unserem Tagesablauf:

 

Da Kinder unter den ersten drei Lebensjahren unablässig damit beschäftigt sind, sich mit sich selbst und ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, gibt es bei uns im Krippenbereich keine angeleiteten Angebote wie zum Beispiel das Basteln.

In diesem Alter erwacht das Ich. Die Kinder wollen alles selbst tun. Sätze wie "Ich will - alleine" gehören zum Alltag. Sie wollen selbst wirksam und  eigenaktiv sein. Dabei sind die Kinder sehr fantasievoll und kreativ in ihren Forschungs- und Spielprojekten.

Unsere Aufgabe besteht darin, den Kindern viel Raum für freies Spiel zu ermöglichen. Dadurch, dass wir die Kinder intensiv und während ihrem Spiel beobachten, erkennen wir individuell mit welchem Spielthema sich das Kind gerade beschäftigt und können so gezieltes, freilassendes Spielmaterial zur Verfügung stellen.

Kinder lieben es, Lieder zu singen, die von anderen Kindern und Kolleginnen immer aufgegriffen werden.

 

Weitere wichtige Aktivitäten sind die Geburtstagsfeiern und die jahreszeitlichen Gegebenheiten (Weihnachten, Ostern etc.) deren Ausführung natürlich den individuellen Entwicklungsstufen der Kinder entsprechend unterschiedlich gestaltet wird.

 

Mädchen

 

der tägliche Gang nach draußen 

Zu jeder Jahreszeit mit den Kindern nach draußen gehen

 

„Heute kann es regnen, stürmen oder schneien" 

… ganz egal: Wir gehen trotzdem täglich mit den Kinder die möchten, nach draußen. Und kennen viele Gründe, warum auch die Natur ein sehr guter Platz für Kinder ist.

 

Draußen spielen macht gesund  

„Heute bleiben wir mal lieber drinnen. Sonst erkältet ihr euch noch!“ Gut gemeinter Satz, aber wenn wir ehrlich sind, ist es das Gegenteil von gut.

Erkältungsviren übertragen sich nämlich viel schneller bei trockener Heizungsluft. Frische Luft steigert nicht nur die Abwehrkräfte, sondern ist auch wichtig für gesunde Schleimhäute. Das A&O ist natürlich ausreichend warme, atmungsaktive und wasserabweisende Kleidung. Denn wer nass wird und friert, ist auch schneller geschwächt und schließlich krank.

Kinder, die oft draußen sind, neigen nachweislich seltener zu Allergien. Und wenn sie über ein paar Pfützen gesprungen- und ordentlich durchgelüftet sind, freuen sie sich umso mehr, wenn sie wieder im warmen sind.

 

Draußen spielen macht stark

Um die Wette rennen, auf Bäume klettern, über Pfützen springen, oder im Sand buddeln. Es sind die selbstvergessenen, spielerischen Tätigkeiten, die nicht nur die Abwehrkräfte, sondern auch die Muskulatur und die Koordination, den Gleichgewichtssinn und die Schnelligkeit der Kinder stimulieren.

Sie werden spielend aktiver und robuster. Vitamin D, was über das Tages- das Sonnenlicht aufgenommen wird, das ist bekannt, brauchen wir für starke Knochen.

 

Draußen spielen entspannt   

Körperliche Bewegung und frische Luft sorgen nicht nur für einen gesunden und tiefen Schlaf, sondern fördern auch die allgemeine Ausgeglichenheit.

 

Draußen spielen macht kreativ

Ist das eine Höhle, oder doch eher ein Raumschiff? Ist das eine Wiese, oder die Erde auf einem anderen Planeten? In der Natur braucht man nichts, denn alles ist schon da – man muss es nur ins Spiel integrieren.

Draußen erfinden die Kinder mehr Möglichkeiten, sich selbst zu unterhalten, denn jedes Spiel ist einzigartig, spannend und ein kleines Abendteuer, über das sie sich austauschen.

 

Draußen spielen fördert die Konzentration 

„Da, ein Hase!“ „Oh, was zwitschert denn da?“ „Wonach riecht das hier?“ In der Natur werden alle Sinne geschult. Hören, Sehen, Riechen, Tasten und sogar das Schmecken (wobei wir darauf achten, dass Kinder nicht alles in den Mund stecken).

 

Draußen spielen macht Spaß

Draußen dürfen Kinder toben, rennen und laut sein, wie es ihnen gefällt. Sie können die „Freiheit“ genießen.

Und zu lernen fällt einfach leichter, wenn man gar nicht merkt, dass man etwas lernt – weil es einem einfach nur ein großes Vergnügen bereitet.

 

Draußen spielen macht auch dreckig

Und das ist auch gut so. Denn draußen im Matsch spielen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gut für das Immunsystem. 

 

 

die Bedeutung des Mittagsschlafs für Kleinkinder 

 

Wenn Kleinkinder in die Krippe kommen, bringen sie bereist unterschiedliche Schlafeigen­schaften mit. 

Tagschlafepisoden werden im frühen Kindesalter als Teil der erforderlichen Gesamt­schlafdauer betrachtet. Wie oft und wie lange die Tagschlafphasen stattfinden sollen, hängt von den biologischen Vorgaben der Schlafregulation ab und von den Erwartungen der Umwelt an das Kind. Grundsätzlich gilt: Kinder sollen tagsüber so viel schlafen, dass sie im Wachzustand zufrieden- und an ihrer Umgebung interessiert sind. 

Ohne ausreichend Schlaf sind Kinder weniger aufnahme- und konzentrationsfähig, zeigen kürzere Explorationsphasen, sind emotional instabiler, schneller frustriert und ggf. aggres­siv.

Außerdem ist davon auszugehen, dass Kinder auch während des Mittagsschlafs die wich­tigen Schlafzyklen einer Tiefschlafphase und einer *REM-Phase (Rapid Eye Movement) durch­­­laufen. 

In der Tiefschlafphase und auch in den REM-Phasen werden wichtige Informationen in festen Synapsen Verbindungen verankert, während unwichtige Informationen gelöscht werden, um Platz für die „Anpassungs- und Lernaufgaben“ der nächsten Wachperiode zu schaffen. 

 

Dürfen Kinder geweckt werden?

Nicht selten wünschen sich Eltern, dass der Mittagsschlaf verkürzt wird, damit das Kind am Abend früher ins Bett geht. Nichtsdestotrotz ist auch der Mittagsschlaf ein wichtiger Förderer der Entwicklung des Kindes, da auch hier bedeutsame Erholungs- und Lernprozesse stattfinden. Insbesondere Kinder unter einem Jahr sollten wenn möglich ihrem natürlichen Schlafbedarf vollständig nachkommen dürfen. Gerade Kinder in der Kinderkrippe sind täglich gefordert eine Vielzahl von Reizen und Informationen zu verar­bei­ten. Ein Mittagsschlaf erhöht die Chancen, dass das Kind auch am Nachmittag konzen­triert und lernbereit seine Welt erforscht. Außerdem stärkt ein Mittagsschlaf das Immun­system und hält die Psyche & Emotionen auf einem ausgeglichenen Niveau. Aus diesem Grund wird auch in den meisten Beiträgen von einem Wecken des Kindes abge­raten. 

Dennoch gibt es die Möglichkeit, „richtig“ zu wecken, wenn ein Schlafenlassen nicht möglich ist. Hierfür wird das Kind leicht über Wange und den Schulterbereich gestreichelt und angesprochen. Gelingt es nicht auf Anhieb, dass das Kind wach wird, befindet es sich in diesem Mo­ment noch in der Tiefschlafphase. Es wird dann ein erneuter Weckver­such nach etwa 10 Minuten gestartet.

Ob ein Wecken bzw. unterbrechen des Mittagsschlafs für das Kind in Ordnung ist, hängt von seinem Wachbefinden ab. Es sollte nach einer kurzer Aufwachphase von etwa 15-30 Minu­ten ausgeglichen wirken und sich engagiert seiner Umwelt zuwenden. Es muss darauf geachtet werden, dass die fehlenden Schlafstunden durch den Nachtschlaf abgedeckt werden können, bzw. dass eine altersbedingte natürliche Umstellung durch Weglassen von Schlaf, sensibel begleitet wird. Das kann bedeuten, dass das Kind an manchen Tagen den Mittagsschlaf noch benötigt, während es an anderen Tagen bereits ohne Mittags­schlaf auskommt. 

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube und nicht selbstverständlich, dass das Kind das Weg­lassen vom Mittagsschlaf durch ein früheres Zubettgehen kompensiert. 

Übermüdung hat genau den gegenteiligen Effekt. Das Kind schläft abends schlechter ein, ist nachts weinerlich und morgens früher wach. Dabei sind die Langzeitfolgen von dauer­hafter Übermüdung und Schlafmangel, wie etwa eine beeinträchtigte kognitive Entwick­lung, noch nicht berücksichtigt. 

Erhoffen Sie sich als Eltern also, dass ihnen ein gekürzter oder gar ausgefallener Mittags­schlaf in der Krippe zu einem früheren „Feierabend“ verhilft, irren sie.

Es kann auch sein, dass der Rhythmus des Körpers ihres Kindes einfach nicht auf eine frühere Zubett­gehzeit eingestellt ist und außerdem kann es passieren, dass das Kind das abendliche Ritual hinauszögert, um mehr Zeit mit ihnen als Eltern verbringen zu können. 

 

Auch wenn es um das Schlafen geht, ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig. Immer im Austausch zu sein und Vereinbarungen über den richtigen Weckzeit­punkt zu treffen. Hierfür führen wir ein Schlafprotoll, aus dem wir sehen, wie das Schlafver­halten am Mittag unserer Schlafenskinder ist und sich im Laufe der Zeit verändert.

 

Wichtig!

Eine Bitte unsererseits. Steht bei Ihnen bald die Eingewöhnung an und Ihr Kind schläft noch am Vormittag, dann ist das in Ordnung! Bitte üben Sie nicht den Vormittags­schlaf wegzulassen und bis zum Mittag zu ziehen. 

Erfahrungen zeigen, dass der Krippentag ein Arbeitstag für die Kinder- und anstrengend ist. Es ist durchaus möglich, dass Ihr Kind den Vormittagsschlaf noch-, oder auch wieder be­nö­­­tigt. Wir sind dann in einem guten und engen Austausch!   

 

*Die REM-Phase wird auch Traumphase genannt. Hier verarbeiten wir alle in Träumen unsere Erlebnisse vom Tag und der nahen Vergangenheit. Während die erste REM-Phase noch relativ kurz ist, werden die folgenden Traum­phasen in der Nacht immer länger.

Aber nicht nur innerhalb der Nacht verlängert sich unser REM-Schlaf. Auch das Alter spielt bei der Länge des Traum­schlafs eine Rolle. So gleiten Neugeborene und Säuglinge fast direkt nach dem Einschlafen in die REM-Phase. Ab dem Kleinkindalter bis zum 19. Lebensjahr bildet sich der obige Schlafzyklus aus, der dann bis zum circa 60. Lebens­jahr stabil bleibt. Erst im Alter nehmen die REM-Phasen wieder ab und wir schlafen generell etwas schlechter. 

 

 

die Bedeutung der Pflege

 

Während der Pflege lernt das Kind seinen Körper kennen und macht zahlreiche Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen.

Je einfühlsamer damit umgegangen wird, desto mehr lernt das Kind seinen eigenen Körper zu schätzen und als etwas Wertvolles anzusehen.

Die emotionale Entwicklung des Kindes wird gestärkt, weil dem Kind die Möglichkeit gegeben wird, eine Beziehung zu der pädagogischen Fachkraft aufzubauen.

Während dieser intensiven Pflegesituation lernt das Kind seine Bedürfnisse auszudrücken. Die Pflege trägt zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Selbständigkeit des Kindes bei. Wir geben dem Kind in der Situation die Möglichkeit selbständig mitzuwirken und sich selbst zu entdecken, sich zu sehen, sich zu fühlen und natürlich zu bewegen.

Wir legen auch hier großen Wert auf Kommunikation zwischen dem Kind und uns Erwachsenen. Die Pflege wird immer sprachlich begleitet, sodass das Kind auch hier aktiv mit eingebunden ist. Das Kind lernt Zusammenhänge kennen, denn jede Handlung und Berührung wird mit Worten begleitet.

Durch diese intensive Form der Kommunikation wird das Kind zum Sprechen angeregt.

 

 

der Abschied von der Windel

 

Um auf die Bedürfnisse der Kinder zu reagieren, ist uns die gemeinsame Zusammenarbeit und Absprachen mit den Eltern sehr wichtig. Die individuelle Reifung des Kindes bestimmt, wann es trocken wird. Jedes Kind hat hierbei sein persönliches Tempo und gibt seinen eigenen Entwicklungsschritte vor. Es ist uns wichtig, die Kinder in dieser Phase nicht unter Druck zu setzen, sondern ihm die Zeit zu geben, die es braucht.

Mit liebevoller Unterstützung bestärken wir die Kinder während der Pflegezeit zum Toilettengang.

 

 

Kinder

der Umgang mit Krankheiten

 

Wenn ein Kind krankheitsbedingt zuhause bleibt, soll die Einrichtung benachrichtigt werden.

Kranke Kinder gehören grundsätzlich nicht in die Einrichtung. Stellen wir fest, dass ein Kind erkrankt ist, muss es abgeholt werden. Das kranke Kind soll der Krippe solange fern bleiben, bis es fieberfrei ist und die Symptome abgeklungen sind bzw. keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

 

Folgende Regeln sind zu beachten:

 

Fieber: 24 Stunden symptomfrei

Magen - Darm Erkrankungen: 48 Stunden symptomfrei

Scharlach: Nach IfGS mindestens ein Tag nach der Einnahme von Antibiotikum

Windpocken, Röteln, Ringelröteln: Informationspflicht gegenüber der Einrichtung zum Schutz schwangerer Personen. Nach Absprache mit dem Arzt.

Hand-Mund-Fuß Krankheit: Informationspflicht gegenüber der Einrichtung zum Schutz anderer Personen. Bis keine gefüllten Bläschen mehr vorhanden sind und nach Absprache mit dem Arzt.

 

 

der Umgang mit Datenschutz

 

Alle persönlichen Daten der Kinder, die für den Besuch der Krippe erforderlich sind, werden von uns vertraulich behandelt (SGB III) und nur mit schriftlicher Einverständniserklärung der Eltern weitergegeben.

        

 

die Eingewöhnung                                          

der Übergang von der Familie in die Kinderkrippe

 

Der sanfte und individuelle Übergang Ihres Kindes aus dem familiären Umfeld in unsere Krippe ist von großer Bedeutung und für das Kind und seine anstehende Zeit in unserer Einrichtung prägend.

Wir haben aus den Erfahrungen der letzten Jahre, mit Inspirationen des „Münchener Ein­ge­wöhnungsmodelles“ unser eigenes, individuelles Konzept entwickelt, das wir in fünf Phasen eingeteilt haben.

 

Die erste Phase …

 

… beinhaltet, dass Sie nach Zusage eines Krippenplatzes durch die Gemeinde Edewecht und vor Beginn der Eingewöhnung, von uns eine Begrüßungsmappe bekommen.

In dieser finden Sie vorab bereits einige Informationen zu unserer Einrichtung, zu unserer Arbeit, bekommen unseren Amnanesebogen, erste Einverständniserklärungen und erfahren auch, in welcher Gruppe Ihr Kind zukünftig betreut wird.

Aus dieser Mappe entnehmen Sie auch den Termin, zu dem wir Sie dann in unsere Ein­rich­tung, zu einem Erstgespräch mit Ihrem Kind, einladen.

Dieses Treffen, ist der erste persönliche Kontakt, und sehr prägend. Trotz vieler, auch orga­nisatorischer Informationen, ist dieses Zusammenkommen ein wichtiger Grundstock zur Orientierung und dem folgenden sich Kennenlernen.
Im Austausch mit den pädagogischen Fachkräften erfahren Sie, wie wir konzeptionell arbeiten, bekommen unseren Tagesablauf vermittelt, was wir während der Ein­ge­wöh­nung von Ihnen erwar­ten, was auf Sie zukommt und was Sie erwarten können.

 

Die zweite Phase …

 

… beinhaltet das Kennenlernen.

Die ersten vier bis fünf Tage begleiten Sie Ihr Kind den Vormittag über in unserer Einrichtung. Diese Tage sind dazu da,

 

  • um den neuen Lebensraum zu erkunden

  • um Einblicke in unsere Arbeit zu erhalten

  • um uns zu beobachten, wie wir mit den Kindern umgehen

  • um die Kinder der Gruppe bei ihren Aktivitäten zu verfolgen

  • um zu erfahren, wie sich Institution Krippe anfühlt und wie gearbeitet wird

 

Die Kennlerntage sind wichtig, damit Sie als Eltern und Ihr Kind erleben, dass nicht nur eine Fachkraft eine freundliche Person ist, sondern das ganze Haus, wir alle ein gast­freund­­schaft­liches Haus sind.

Jede Mitarbeiterin hat zwar ihr unterschiedliches Verhalten, im Team jedoch leben wir eine gemein­same pädagogische Grundhaltung und übernehmen alle gemeinsame Verant­wort­ung für die Kinder.

Wir ermuntern Sie, sich die ersten Tage gerne frei zu bewegen und alles kennenzulernen. So können wir noch offene Fragen klären.

An den ersten Kennlerntagen sind Sie als Eltern für Ihr Kind verantwortlich. Wir verhalten uns noch passiv. Lernen Sie die ganze Einrichtung kennen und dies nach Möglichkeit mit den Augen und dem Tempo Ihres Kindes.

 

Wir legen Ihre Anwesenheit so, dass Sie und Ihr Kind bestimmte Zeiten, Prozesse und Abläufe des Tagesgeschehens erfahren. Zum Beispiel auch den Frühdienst, sofern Ihr Kind dafür ange­mel­det ist. Sie lernen so am Modell anderer zum Beispiel auch individuelle Rituale. Wichtig ist bei allem, dass wir Ihr Kind nicht überfordern. 

Sie begleiten Ihr Kind die ersten Tage zwei bis drei Stunden, vielleicht auch länger und zu unterschiedlichen Zeiten in der Einrich­tung.  

Ihr Kind benötigt diese Zeit. Zeit um Informationen aufzunehmen und Abläufe zu ver­stehen. Diese können nicht sprachlich vermittelt werden.

Bitte lassen Sie sich die ersten Tage einfach nur auf das ein, was passiert. Es kann nicht immer alles geplant werden.

 

Die dritte Phase …

 

… beinhaltet Sicherheit zu gewinnen.

Sie werden sich immer mehr zurückziehen, bleiben aber als „Sicherer Hafen“ verfügbar.

Die pädagogischen Fachkräfte übernehmen nun immer mehr Verantwortung und begleiten Ihr Kind durch den Krippentag. Es entwickelt sich unter allen, eine wertschätz­ende, verlässliche und ver­trau­ens­volle Beziehung.

 

Die vierte Phase …

 

 … beinhaltet Vertrauen aufbauen.

Wenn Ihr Kind in der Krippe den pädagogischen Fachkräften traut und sich selbst zutraut, am Krippenalltag teilzunehmen, dann ist diese Phase erreicht und es werden abstands­mä­ßig längere Trennungen vorgenommen.

Kriterien für den Trennungszeitpunkt:

 

  • Ihr Kind zeigt positive Gefühle

  • Ihr Kind verhält sich responsiv. Das meint, dass es aufhorcht und den Kopf zur Fachkraft wendet, wenn sie etwas sagt, oder Ihr Kind anspricht

  • Ihr Kind kommuniziert mit uns. Es wendet sich in Unterstützungssituationen an uns

  • Ihr Kind zeigt zielgerichtete Aktivitäten. Es erkundet und interessiert sich länger für Spiele

  • Ihr Kind kooperiert

 

Jedes Kind ist anders und wir respektieren, wenn das Kind eine längere bzw. kürzere Ein­ge­wöhnungsphase benötigt.     

Für die Eingewöhnungszeit Ihres Kindes planen Sie mindestens drei Wo­chen ein.

 

Die fünfte Phase …

 

… beinhaltet, dass die Eingewöhnung abgeschlossen ist.

Wir werden Sie zu einem Elterngespräch einladen und gemeinsam die Eingewöhnung auswerten und reflektieren. Auch finden wir hier noch Zeit, offene Fragen zu klären, oder über bestimmte Inhalte wie z.B. über unsere Beobachtungsdokumentation zu sprechen.

 

Die fünfte Phase, ist auch eine sehr wichtige Phase für uns. Im Austausch mit Ihnen werden wir Ihre Erfahrungen dokumentieren und unser Konzept reflektieren und möglicherweise verän­dern, oder ergänzen.  

 

die Partizipation 

Beteiligung von Kindern bei uns in der Krippe

 

Partizipation ist wohl einer der gängigsten Begriffe in der Frühpädagogik. Gleichzeitig gibt es vermutlich keinen Begriff, der so unterschiedlich ausgelegt und verstanden wird. Für die einen scheint Partizipation eine Selbstverständlichkeit - natürlich werden die Kinder gefragt und mit einbezogen! Die anderen stellen das in Frage: Wo überall sollen Kinder denn mitbestimmen können? An was machen wir fest, ob die Kinder bereit dazu sind? Und können wir es überhaupt leisten, Kinder mit einzubeziehen? Mit diesen Fragen haben auch wir uns auseinandergesetzt.

Partizipation ist ein Kinderrecht, das sogar im niedersächsischen Kindertagesstättengesetz und in der UN-Kinderrechts­konvention verankert ist. Doch kann sie nur gelebt werden, wenn wir, die pädagogischen Fachkräfte uns darauf einlassen im Hier und Jetzt die Mitbestimmung und Beteiligung der Kinder an Entschei­dung­en, die sie betreffen, zuzulassen. Dafür braucht es Mitarbeiterinnen, die eine offene und fragende Haltung mitbringen, und gleichzeitig bereit sind, sensibel auf die Kinder zu reagieren und Abläufe auch mal kurzfristig anders zu gestalten, um auf die Kinder besser eingehen zu können. 

Jedes Kind hat das Recht, seine Bedürfnisse zu äußern und aktiv Einfluss auf die Gestaltung seiner Umgebung zu nehmen. In den 1970er Jahren wurde Partizipation in der Pädagogik entwickelt und wird heutzutage in den Kitas ange­wen­det. 

Partizipation zieht sich als grundlegendes pädagogisches Prinzip und gelebter Kultur durch unseren Alltag und wird als etwas Selbstverständliches erlebt. 

Das Erlebnis der aktiven Teilhabe und Mitgestaltung versetzt Kinder in die Lage, Eigen­verant­wortung zu übernehmen und sich als wichtiger Teil der Gemeinschaft zu erfahren.

Auf diese Weise werden demokratisches Verhalten und Zusammenleben im Alltag unserer Kita gelebt. Unser Ziel ist es, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die einerseits ihre Person und andererseits das alltägliche Zusammenleben betreffen, mit einzubeziehen. Partizipation hat aber auch einen Rahmen. Es ist nicht Ziel, dass die Kinder nun alles und über alles alleine entscheiden dürfen. Es bedeutet für unsere Arbeit, dass wir den Kindern eine kindgerechte Form der Mitbestimmung gewährleisten und eigene Entscheidungen zugestehen, ohne dass wir sie dabei alleine lassen. Kinder sind nämlich nicht von Anfang an entscheidungs­fähig. Sie lernen eigene Meinungen zu bilden. Dabei brauchen sie aber uns, die ihnen zutrauen und vertrauen, sie unterstützen und begleiten. 

Ein Mitbestimmungsrecht in der Kindertagesstätte hat für Kinder viele Vorteile:

  • Sie lernen ihre eigenen Ideen, Bedürfnisse und Wünsche kennen.

  • Sie lernen, dass auch andere Menschen Ideen, Bedürfnisse und Wünsche haben.

  • Sie lernen, sich mit Problemen konstruktiv auseinanderzusetzen.

  • Sie trainieren Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit.

  • Sie lernen ein soziales Miteinander kennen.

  • Sie üben, eigene Lösungen zu finden.

  • Sie trainieren ihre Entscheidungsfähigkeit.

  • Sie lernen, mit anderen Vorschlägen, Ideen und Lösungsmöglichkeiten konstruktiv umzugehen. 

  • Sie lernen, anderen zuzuhören.

  • Sie lernen, in Diskussionen verschiedene Ideen oder Lösungen gegeneinander abzuwägen.

  • Sie lernen Werte und Normen unserer Gesellschaft kennen.

  • Sie lernen Frustration kennen und wie sie diese aushalten können.

  • Sie lernen Empathie.

  • Sie üben, ihre eigenen Ideen, Bedürfnisse und Wünsche demokratisch auszuhandeln.

  • Sie wachsen in demokratische Strukturen hinein und bekommen ein Verständnis für ein demokratisches Zusammenleben.

 

Beispiele für konkretes Verhalten bei uns im Krippenbereich:

 

  • Beobachten und sensibles Wahrnehmen verbaler und nonverbaler Signale zu den Bedürfnissen und Interessen der Kinder

  • Anleitung zum eigenständigen Gestalten von Alltagssituationen, wie zum Beispiel: 

  • das freie Spiel 

  • das Frühstück und Mittagessen

  • das Händewaschen 

  • die Pflege und der Toiletten­gang

  • das Anziehen

  • Eigene Entscheidung über die Menge und die Auswahl des angebotenen Essens am Mittagstisch

  • Einbeziehung der Beobachtungen von aktuellen Interessen bei der Raumgestaltung

  • Einbeziehung bei Entscheidungen ob das einzelne Kind mit nach draußen möchte

  • Einbeziehung bei Entscheidungen was das Kind anziehen möchte

  • Einbeziehung bei der Entscheidung ob das Kind den Mittagsschlaf benötigt 

  • Einbeziehung während der Pflege, von wem das Kind gewickelt werden möchte

  • Einbeziehung der Kinder wie viel Hilfe möchten sie generell in Anspruch nehmen?!? 

     

Fazit: Von Partizipation in der Kita profitieren alle 

Partizipation in der Kita bedeutet, dass Kinder mitreden dürfen, wenn es um Entscheidungen geht, die sie betreffen. Das führt dazu, dass die Kinder Selbstwirksamkeit kennenlernen, Demokratiebildung erfahren und dadurch selbstbewusster werden. 

Wir legen in unserer Einrichtung klare Bereiche fest, in denen die Kinder entschei­den können und beziehen sie mit ein. Von dieser kooperativen Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Kinder profitieren letztlich alle.

 

die Elternzusammenarbeit

 

Wir betrachten das Kind und seine Familie als eine natürliche, individuelle Lebenseinheit. Um dem Kind zu helfen ist eine vertrauens- so wie wirkungsvolle Partnerschaft von Familie und Einrichtung notwendig. Nur gemeinsam kann die Aufgabe bewältigt werden, Kindern in den ersten wichtigen Lebensjahren zu begleiten, individuell zu fördern und gegebenenfalls Probleme zu lösen.

Zum Beispiel ermöglichen die täglichen Tür- und Angelgespräche sowohl den Eltern als auch den pädagogischen Fachkräften individuelle und situationsbedingte Informationen auszutauschen. Dieses schafft und unterstützt auf Dauer Sicherheit und Vertrauen im Umgang mit dem Kind.

Zu dieser Sicherheit gehören auch in Abständen regelmäßige fest vereinbarte Einzelgespräche, für die wir uns gerne Zeit nehmen, um gesammelte Erfahrungen auszutauschen. 

 

 

 

 


 

 

 

 

die Bildungsdokumentation

die Entwicklungsschnecke in der Krippe von Frau Kornelia Schlaaf-Kirschner

 

Da praktische Beobachtungsverfahren oft nicht zur Hand sind, Ankreuzlisten nicht immer zufriedenstellend, müssen im Alltag Zeitfenster geschaffen werden, damit alles ordnungsgemäß dokumentiert werden kann.

Die Idee von Frau Kornelia Schlaaf-Kirschner war es, ein Beobachtungsverfahren, ein sogenanntes Visualisierungsverfahren zu entwickeln.

Entwicklung soll erkennbar sein. Nicht nur für die Pädagogen, sondern auch für Eltern.

Damit beobachten wir.

Das Beobachtungsverfahren ist eine Visualisierungsmethode für Kinder im Alter von null bis drei Jahren. Der Beobachtungsbogen, die Entwicklungsschnecke, wurde aus unterschiedlichen Theorien (Pädagogik, Psychologie, Soziologie) und vielen praktischen Erfahrungen im Rahmen des Kindergartenalltags entwickelt.

Die verschiedenen Bereiche -

Hören, Sehen, Verstehen, Sprechen, Bewegung, Geschicklichkeit, Körperkontrolle, Emotionalität, Soziale Entwicklung und Denken -

geben die jeweilige Entwicklung eines Kindes wieder.

Der Beobachtungsbogen gibt Aufschluss über die Fähigkeiten und Stärken des Kindes. Er zeigt den pädagogischen Fachkräften, welche Bedarfe das Kind hat und fordert zum fachlich pädagogischen Handeln auf. Er dient der Unterstützung bei Elterngesprächen. Die Eltern erfahren, was ihr Kind schon alles kann, aber auch, wo es noch besondere Unterstützung benötigt.

   

                                                                                                                                                                  

die Babyzeichensprache

 

Im April 2019 haben wir uns an einem Fortbildungstag mit Frau Katharina Schütze von der Zwergensprache GmbH mit der Thematik Zwergen- Babyzeichensprache auseinandergesetzt. Was ist das überhaupt? Was erreichen wir mit der Umsetzung der Zwergensprache und wie funktioniert das eigentlich? Das waren die drei großen Themenschwerpunkte des Fortbildungstages.

 

Babyzeichensprache dient der Verständigung von Eltern, von den Fachkräften und den Kindern, bevor die Kleinen sprechen können. Sie ist eine sehr wirksame Methode für die zweiseitige Kommunikation mit dem (noch) nicht sprechenden Kind.

Die auf deutscher Gebärdensprache beruhenden Handzeichen symbolisieren Gegenstände und Tätigkeiten aus dem Baby- und Kleinkinderalltag.

Die Zeichen werden parallel zur normalen Sprache genutzt und unterstützt das Kind beim Verständnis des Gesagten. Unbewusst spricht man durch die visuelle Untermalung der Worte automatisch deutlich und langsamer und erleichtert den Kindern somit das Erlernen der Sprache.

Die Kinder erhalten eine Möglichkeit, mit Hilfe der Babyzeichen auszudrücken was sie möchten. Dadurch haben sie mehr Erfolgserlebnisse und das Selbstvertrauen wird gefördert.

Mit den Babyzeichen unterstützen du fördern wir den natürlichen Prozess des Sprechen lernens.

Babyzeichen, die wir unter anderen in unserem Alltag nutzen:

Mehr, essen, trinken, Glas, heiß, fertig, schlafen, Mama, Papa, arbeiten, Hände waschen, wütend, Pipi machen, und und und      

 

 

Babyzeichensprache - mamas-milchstrasses Webseite!

 

 

der Kinderschutz

 

Der Schutz des Kindeswohls gehört zu den elementarsten Aufgaben unserer Arbeit.

Die uns anvertrauten Kinder brauchen aufgrund ihrer Entwicklung unsere Hilfe und unseren Schutz. Dabei ist es uns wichtig, unser eigenes Handeln im Auge zu behalten: Unfallverhütungsvorschriften, Fragen der Aufsichtspflicht und das persönliche Wohl der Kinder bestimmen unsere Arbeit.

Alle pädagogischen Fachkräfte sind darüber informiert und wissen ggf. was zu tun ist. Damit ist es auch selbstverständlich, dass in unserer Einrichtung ausschließlich Personal arbeiten, die gemäß § 72a SGB VIII nicht vorbestraft sind.

 

Sofortiges Handeln bei Gefährdungsrisiko

Sollten die Fachkräfte der Einrichtung ein Gefährdungsrisiko bei einem Kind erkennen, wird dieses Risiko nach einem festgelegten Verfahren im Austausch der Leitung der Kindertagesstätte, der Gemeindeverwaltung und mit einer im Kinderschutz erfahrenen Fachkraft des Jugendamtes beurteilt. Das Kind und die Personensorgeberechtigten werden in die Abschätzung des Gefährdungsrisikos mit einbezogen, soweit dies das Wohl des Kindes nicht gefährdet. Die Fachkräfte werden ggf. auf die Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken und sind verpflichtet, den ASD des Jugendamtes zu informieren.